Um sich den „Wunsch“ zu erfüllen, Lokführer zu werden, sollte sich jeder eines vor Augen führen: Die Eisenbahnverkehrsunternehmen suchen in ganz Deutschland händeringend Lokführerinnen und Lokführer. Das Angebot an qualifizierten Fachkräften, die eine Ausbildung als „Eisenbahner im Betriebsdienst“ abgeschlossen haben, ist niedriger als die Nachfrage.
Daher ist es notwendig, neue Zielgruppen anzusprechen, die als Quereinsteiger den Beruf Lokführer*IN erlernen wollen.
Drei gute Gründe für die Umschulung zum Lokführer
Den Interessenten werden in einer Umschulung alle notwendigen theoretischen und praktischen Kenntnisse vermittelt. Dabei stellt jedes Verkehrsunternehmen ganz eigene Anforderungen an die Quereinsteiger.
Sicherer Arbeitsplatz: Durch die Umschulung wird ein sicherer Arbeitsplatz garantiert und das zum Teil mit unbefristeter Festanstellung. Der Grund dafür ist, dass die Unternehmen daran interessiert sind, dass neu ausgebildete Lokführer*INNEN bei ihnen bleiben. Die Chancen stehen gut, langfristig in dem neuen Job zu bleiben, da aktuell ein Fachkräftemangel herrscht.
Gesicherte Bezahlung: Die Kosten für den Quereinstieg übernehmen wie bei anderen Berufsausbildungen die Verkehrsunternehmen. Während der Ausbildung fällt das Gehalt etwas geringer im Vergleich zum späteren Verdienst als ausgebildeter Triebfahrzeugführer, wie der Beruf des Lokführers auch genannt wird.
Gute Aussichten: In der Schienenbranche gibt es attraktive Zuschläge, wie tarifvertragliche Regelungen, vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und Arbeitszeiten, die das Familienleben nicht beeinträchtigen. Aber das Finanzielle ist ebenfalls wichtig. So beträgt das durchschnittliche Gehalt als Lokführer*IN nach Angaben des Handelsblattes zwischen 26.000 und 36.000 Euro brutto im Jahr.
Umschulung zum Lokführer – für wen ist der Beruf empfehlenswert
Üblicherweise verfügen Quersteigerinnen bzw. Quereinsteige bereits über eine Ausbildung oder sie haben ein Studium absolviert. Im Laufe des (Berufs-)Lebens treffen sie die Entscheidung sich umzuorientieren. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe:
- Familiäre oder finanzielle Bedürfnisse
- Aufgrund körperlicher Probleme kann der aktuelle Beruf nicht mehr ausgeübt werden.
- Die persönlichen Prioritäten haben sich geändert.
Quersteiger*INNEN – die Voraussetzungen
Quersteinsteiger*INNEN bringen dennoch wichtiges Fachwissen und Berufserfahrung mit in den neuen Job. Dadurch ist es in vielen Fällen nicht notwendig, eine vollständige zweite Ausbildung für den neuen Beruf zu absolvieren. Daher richtet sich die Umschulung zum Lokführer vor allem an Menschen, die einen gewerblich-technischen Beruf vorher erlernt haben. Doch auch andere Berufsgruppen bringen gute Voraussetzungen für die Umschulung mit wie bspw. Bus- oder LKW-Fahrer*INNEN.
Gern gesehen ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, doch ist keineswegs ein Ausschlusskriterium. Die wichtigste Voraussetzung für die Umschulung zum Traumberuf Lokführer ist die psychische und physische Eignung. Zudem ist das Verständnis für Technik, eine hohe Konzentrationsfähigkeit sowie die Fähigkeit selbst in stressigen Situationen den Überblick zu behalten eine grundlegende Voraussetzung.
Die Umschulung selbst findet üblicherweise in Vollzeit statt und läuft über mehrere Monate. Sinnvoll ist es, sich bei den verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Bildungseinrichtungen nach dem bestehenden Programm zu erkundigen und genau recherchieren.
Kosten entstehen in der Regel nicht im Rahmen der Umschulung zum Lokführer. Vielmehr zahlen die Eisenbahnunternehmen eine Vergütung, womit die Qualifizierung attraktiver gestaltet wird.
Die Dauer der Umschulung kann variieren und liegt z.B. zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. |
Vielen hegen den Gedanken den Traumberuf Lokführer auszuüben und als Quereinsteiger*IN dies anzugehen. Aber dennoch reagieren viele eher verhalten, da sie sich nicht sicher ist, wie es um die Anerkennung steht. Als Erstes gilt es festzustellen, das es sich bei dem Beruf Lokführer*IN um einen anerkannten Beruf handelt, wobei die korrekte Berufsbezeichnung „Eisenbahner/in im Betriebsdienst der Fachrichtung Lokführer und Transport“ lautet.
Dieser Berufsabschluss kann im Rahmen einer dualen Ausbildung erlangt werden. Ebenfalls ermöglichen entsprechende Umschulungsmaßnahmen dies ebenfalls. Somit dürfte im eigentlichen Sinne kein Zweifel mehr an der Anerkennung zum Lokführer bestehen.
Die Aufgaben eines Lokführers
- Auf verschiedenen Strecken innerhalb Deutschlands steuert ein Lokführer Züge mit über 10.000 PS.
- Im Rahmen der täglichen Arbeit müssen die geltenden Richtlinien sowie die Weisungen berücksichtigt werden, ebenso wie die wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte.
- Kommt es zu Unregelmäßigkeiten oder Störungen im Betriebsablauf, ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich verantwortungsbewusst um eine Lösung zu kümmern.
- Teamfähigkeit! Das heißt, Lokführer sorgen für eine reibungslose Kommunikation zwischen sich, seinen Kollegen und den weiteren Schnittstellen.
- Anfallende Kontroll- und Wartungsarbeiten werden überwacht und ggf. durchgeführt.
Das Profil – welche Vorgaben sind einzuhalten?
- Es liegt eine abgeschlossene Berufsausbildung vor, idealerweise im gewerblich-technischen Bereich, z.B. Elektroniker, Mechaniker, Mechatroniker oder es wurde ein Studium abgeschlossen.
- Alternativ ist eine mehrjährige Erfahrung als Verkehrsflugzeugführer / Pilot vorhanden.
- Das Mindestalter von 20 Jahren ist vor dem Start der Qualifizierung erreicht.
- Eine ausgeprägte Kundenorientierung liegt vor, womit die Bedürfnisse der Gäste im Mittelpunkt stehen.
- Es liegt eine Affinität für digitale Kommunikationsmittel vor, wie Tablets, Apps und Co.
- Eine Bereitschaft für einen unregelmäßigen Schicht- und Wechseldienst ist vorhanden und auch Auswärtsübernachtungen stellen kein Problem dar.
- Fließende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift machen das Profil vollkommen.
Sobald die Ausbildung erfolgt ist, kann er Beruf in der Regel auch in Teilzeit ausgeübt werden. Die Qualifizierung ist aus betrieblichen Gründen jedoch in Vollzeit zu absolvieren.
Gibt es Alternativen zur Lokführer-Umschulung?
Grundsätzlich finden viele Menschen Gefallen an diesen Beruf, aber dieser ist nicht jedermanns Sache. Zudem ist es stets ratsam, ebenfalls weitere Optionen zu berücksichtigen. So sollten ebenfalls folgende Umschulungsberufe Beachtung finden:
- Berufskraftfahrer/in
- Fachkraft im Fahrbetrieb
- Kaufmann/-frau für Verkehrsservice
- Kaufmann/-frau im Eisenbahn- und Straßenverkehr
Die Weiterbildungsmöglichkeiten im Traumberuf Lokführer*IN
Wer eine erfolgreiche Qualifikation als Lokführer*IN vorweisen kann, der ist bestens gerüstet für den Beruf und kann somit in seinem Traumberuf arbeiten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dies ein Leben lang so sein muss, denn es besteht durchaus Entwicklungspotenzial.
Ausgebildete Lokführer*INNEN verfügen über besten Voraussetzungen fuer Weiterbildungen. Sie können nicht nur an Seminaren teilnehmen, sondern weitere Fortbildungsabschlüsse anstreben:
- Fachwirt/in Bahnbetrieb
- Fachwirt/in Güterverkehr und Logistik
- Technische/r Fachwirt/in
- Techniker/in Verkehrstechnik
- Meister/in Bahnverkehr
Zuweilen ist es ebenfalls eine Überlegung wert, ein Studium neben de Beruf zu absolvieren. Ein Studium, bspw. als Fernstudium oder Abendstudium absolviert wird, ermöglicht es, den international anerkannten Bachelor oder Master zu machen, bspw. in der Logistik, der Fahrzeugtechnik oder im Verkehrsingenieurwesen – das ist der nächste Karriereschritt.
Wer übernimmt die Finanzierung der Umschulung zum Lokführer
Händeringend sucht die Deutsche Bahn noch Lokführer*INNEN und gibt daher gern auch Quereinsteiger*INNEN eine Chance. Wer interessiert ist, der kann sich direkt an die potenziellen Arbeitgeber wenden und sich dort bewerben. Eine weitere Möglichkeit ist es, an einer bezahlten Qualifizierungsmaßnahme teilzunehmen.
Zudem kann die Umschulung über das Arbeitsamt laufen. Von diesem werden im Bedarfsfall die Kosten für die Umschulung übernommen sowie Hilfen zum Lebensunterhalt. Ansonsten ist ein Termin beim Arbeitsamt empfehlenswert, um sich so ausführlich beraten zu lassen, in Hinsicht auf den beruflichen Neuanfang.